Obst für alle – das gelbe Band zeigt es an

Obst für alle – das gelbe Band zeigt es an

Isen – Mit einem gelben Band werden in Isen Bäume gekennzeichnet, deren Obst von den Bürgern geerntet werden darf. Startschuss der Aktion war im Meindlpark, wo es gleich mehrere Apfelbäume gibt, für die es künftig heißt: Pflücken für den Eigenbedarf erlaubt. Die Idee zu der Aktion, die es bereits in mehreren Gemeinden gibt, hatte Pfarr- und Marktgemeinderat Hans Schrimpf nach einer Fernsehsendung.

Start im Meindlpark (v. l.): Petra Forstmaier, Initiator Hans Schrimpf, Bernhard Schweiger und Irmgard Hibler.

Foto: Huber

„Das könnten wir doch auch bei uns hier in Isen machen“, sei sein erster Gedanke gewesen, erzählt er. Offene Ohren fand er bei Irmgard Hibler, Bürgermeisterin und Vorsitzende des Pfarrgemeinderats. Die Aktion, mit der dafür gesorgt werden soll, achtsam mit der Schöpfung umzugehen und Lebensmittel vor der Verschwendung zu retten, fand auch sofort bei Gemeindereferent Bernhard Schweiger und der Vorsitzenden des örtlichen Ortsverschönerungsvereins (OVV), Petra Forstmaier, Anklang. „Warum sollen die Leute nicht kostenlos Obst ernten und mitnehmen können?“, fragt Forstmaier. „Das ist doch besser, als die Früchte unter dem Baum verfaulen zu lassen.“

Damit die Isener wissen, wo die Bäume für die kostenlose Ernte stehen, wollen Pfarrei und OVV die Standorte im Internet veröffentlichen. Wer befürchtet, dass sein Baum nicht auf Anhieb gesehen wird, kann auf dieser Weise den Standort bekannt machen. Denn mitmachen können auch Privatleute, die nicht selbst dazu kommen, das Obst zu ernten und zu verwerten. Sie bekommen die gelben Bänder und die Hinweisschilder im Pfarrbüro und im Rathaus.

Ins Auge gefasst haben die Verantwortlichen bereits einen Teil der öffentlichen Obstwiese im Meindlpark – ein Teil der Äpfel wird von der Jugendgruppe des OVV geerntet, zu Saft gepresst und beim Gartlermarkt verkauft – und den Pfarrgarten. Auch die Bäume auf dem öffentlichen Grün am Bühel oberhalb der Lengdorfer Straße und am Rentnerweg sollen mit dem gelben Band gekennzeichnet werden.

Selbst wenn jeder ernten darf, gilt es, einige Regeln zu beachten: Es soll nur so viel mitgenommen werden, wie man selbst verwerten kann. Bei der Ernte darf nicht auf die Bäume geklettert werden, das Beschädigen der Bäume durch Abbrechen von Ästen ist untersagt. Gemeinde, Pfarrverband und OVV weisen außerdem darauf hin, dass die Ernte auf eigenes Risiko erfolgt und keine Haftung übernommen wird. Für Bürgermeisterin Hibler ist die Aktion „Gelbes Band“ auch Ausdruck des Gemeinsinns im Ort. Gemeinschaftliches Ernten könne auch Kommunikation und Zusammenhalt stärken.

VON ANNE HUBER

(Mittwoch, 28. Juli 2021, Dorfener Anzeiger / Lokalteil)

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