Eine der am meisten unterschätzten Wunderwerke ist die Brennnessel. Was wir Menschen erst langsam wiedererkennen, wissen die Insekten und Vögel schon lang.
Ohne Brennnessel keine Schmetterlinge: sie dient als Kinderstube für etwa 50 heimische Schmetterlingsarten, darunter Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs. Auf den Halmen der Brennnesseln werden die Eier abgelegt. Die Raupen finden hier energiereiche Nahrung und wandern dann auch nicht zu den Gemüsepflanzen in den Garten ab, wenn sie hier satt werden.
Auch für uns Menschen schmeckt die Brennnessel gut – die jungen Frühjahrstriebe sind lecker in Salat und als Suppe oder zubereitet wie Spinat, getrocknet kann man Tee daraus kochen. Die Samen sind ebenfalls sehr lecker, man kann sie z.B. anrösten und als Topping nutzen. Nebenbei ist sie nicht nur wohlschmeckend, sondern auch eine Heilpflanze. Ihr Vitamingehalt ist wesentlich höher als der eines Kopfsalates, sie enthält Karotinoide, Kalium, Kalzium, Eisen und Chlorophyll. Also ein echtes einheimisches Superfood!
Man kann sich super einfach selber Brennnesseljauche herstellen. Sie eignet sich perfekt zum Düngen von Gemüse und Blumen. Als Sud angesetzt wirkt sie gegen Blattläuse und Milben. Billiger und einfacher bekommt man keinen Dünger oder Pflanzenschutzmittel.
Zu guter Letzt ist die Brennnessel eine sogenannte Zeigerpflanze. Wo sie wächst, braucht nicht gedüngt zu werden, denn der Boden enthält bereits viel Stickstoff und ist humusreich. Also ein guter Platz um z.B. Tomaten, Paprika, Kohl, oder Zucchini anzubauen.
Es lohnt sich also definitiv, eine Brennnesselecke im Garten zu haben – als Superfood-Quelle oder Insektenbuffet. Sollte man sich doch mal verbrannt haben: hier hilft Seifenwasser.